Band 44

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Seefahrt um 1960

Band 44 - Leseproben 44

: Ein Seemannsschicksal

Flarrow, der Chief (1)

 1. Teil der Trilogie:

Anfang als Maschinenassistent auf einem DDR-Fischkutter, nach Übersiedlung in den Westen Deutschlands Ing.-Assi auf dem Atlantikliner "BERLIN" und einem Tankschiff - Studium in Flensburg

Band 44

der maritimen Zeitzeugen-Buchreihe "Seemannsschicksale"

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Band 44 in der maritimen gelben Buchreihe "Zeitzeugen des Alltags" von Jürgen Ruszkowski

 

 

Lothar Rüdiger:

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Das Buch wurde im September 2010 in der VDR-Zeitschrift Deutsche Seeschifffahrt empfohlen

Flarrow, der Chief - 1 -

Ein Schiffsingenieur erzählt in Romanform seinen maritimen Werdegang

Leseprobe:

 

...An jenem Julitag lagen die Gebäude des Fischkombinates in brütender Mittagshitze.  Der Lärm aus den Hallen, die um das Hafenbecken herum gebaut waren, verstummte.

Fischwerker aus den Fischhallen, Netzwerker vom Netzboden und Lagerarbeiter aus Magazinen und Provianthallen machten sich auf den Weg zur Kantine. - Mittagspause.

Im Hafenbecken, das leicht zwanzig Fischereifahrzeuge aufnehmen konnte, lagen nur zwei Logger, einer, der erst am Morgen eingelaufen war am Löschpier, der andere am Eispier, schon mit dem Bug zum nahen Warnowfahrwasser hin, als ob er klar zum Auslaufen wäre.

Flarrow setzte den schweren Koffer ab.  Schweißperlen tropften von seiner Stirn, brannten in seinen Augen und liefen von seinem Kinn den Hals hinunter in den offenen Hemdkragen.  Mit zusammengekniffenen Augen starrte er zu dem Logger am Eispier hinüber.  An seinem Heck stand in großen weißen Buchstaben:

RUDOLF BREITSCHEID

ROSTOCK

Er wischte sich den Schweiß ab und atmete auf.  Dort lag es - sein  Schiff.  Nach all den Tagen des Wartens, war er vor einer Stunde ins Heuerbüro gerufen worden.  Man hatte ihm Seefahrtsbuch und Heuerschein in die Hand gedrückt, er war damit angemustert.  Der Logger sei klar zum Auslaufen, er solle sich gefälligst beeilen.

Flarrow war in die vergammelte Wohnbaracke gestürmt, in der er bisher untergebracht war, hatte hastig seinen Koffer gepackt, und war dann über das Trümmerfeld, das seit Kriegsende auf eine sinnvolle Nutzung wartete, zum Hafen gelaufen.

Dort lag es nun, das Schiff auf dem er angemustert hatte.  Er riss den Koffer wieder hoch, immer noch von der Angst gepackt, es könnte plötzlich losfahren, nicht auf ihn warten.  Atemlos stand er vor zwei Männern, die sich, an die Stelling gelehnt, unterhielten, und stotterte: „Ich möchte den Ersten Maschinisten sprechen“.

Der in den Holzpantinen wandte sich ihm zu, und Flarrow blickte in ein hartes, kantiges Gesicht voller Falten, dessen blaue Augen durch ihn hindurch blickten, und seine Stimme sagte: „Du bist der neue Assi, na dann komm mal mit.“..Der Mann schlurfte über das schmutzige Deck zum vorderen Niedergang.  Flarrow folgte ihm die steile Treppe hinab in einen winzigen Raum mit vier Kojen, jeweils zwei und zwei hintereinander und übereinander an der Bordwand.

„Hier wohnst Du, zieh Dich gleich um, wir haben noch zu tun.“  „Ich soll mich aber beim Ersten Maschinisten melden“ hörte Flarrow sich sagen.  Der Mann griente ihn freundlich an: „Und wer glaubst du bin ich?  Ist schon gut, gib mir mal dein Seefahrtbuch und komm dann in die Maschine.“ 

Die Holzpantinen polterten den Niedergang hoch und über das Deck zurück zum Achterschiff.  Flarrow war fassungslos.  So sah also der Chief, der Leiter der Maschinenanlage, wie es vornehm hieß, aus: Schmierige Hosen, ein Unterhemd voller Ölflecken und -Holzpantinen!  Naja, dachte sich Flarrow, ein Wunder ist das nicht.  Bei der Seereederei hatten sie gesagt, dass es „gemäß den Planzielen“ noch fünf Jahre brauche, bis es ein Schiff für ihn geben würde.  Wenn er jedoch gleich los wollte, sollte er es beim Fischkombinat versuchen, da wäre immer mal ein Platz frei.

Wo war er hier gelandet?  Sah so der Beruf aus, den er so sehnlich anstrebte, den er für etwas ganz Besonderes hielt?

Es bewegte sich nichts.  Nur das Ticken der Uhr über dem Fahrstand klang zu ihm herüber, als er den Maschinenraum betrat.  Flarrow hatte sich gut vorbereitet, viel gelesen.  Mühelos erkannte er den Hauptmotor und die zwei Dieselaggregate für die Bordstromerzeugung, Pumpen und Rohrleitungen an der Backbordseite; E-Schalttafel, Batterien und eine Werkbank mit Schraubstock und Schleifmaschine an Steuerbord.  Darüber die Anlassluftflaschen für die Startluft der Dieselmotoren.  Achtern, hinter dem Niedergang der zylinderförmige Hilfskessel für die Heizung der Wohnräume, der Kommandobrücke und das Trankochen.

Zum ersten Mal nahm er den Geruch des Maschinenraums wahr, eine Mischung von Schmieröl, Brennstoff und Bilgenwasser, den dieser Arbeitsplatz verströmte, und der ihn zukünftig, sicher in unterschiedlichen Nuancen, niemals mehr verlassen würde, wenn er mit einem Schiff unterwegs war.

„Du bist der Neue?“ klang es vom Niedergang her.  „Heiße Dieter und habe hier schon fünf Reisen gemacht.  Halt mal den Eimer.“  Ehe Flarrow antworten konnte begann der andere an einer Schraube zu drehen.  Etwas wäre verstopft, Flarrow sollte mal schön den Eimer darunter halten.  Und dann ergoss sich ein satter Strahl in den Eimer, der bald gefüllt war und der einen Atem beraubenden Gestank verströmte.

„Wenn es leer gelaufen ist, machst du es wieder dicht“, sagte Dieter und verschwand grinsend nach oben.  Über und über mit Jauche bespritzt, starrte Flarrow entsetzt auf den Eimer.  Der verstopfte Abfluss der  Mannschaftstoilette war nun leer gelaufen, die Leckschraube lag im Eimer; ganz unten drin.  Flarrow fluchte leise vor sich hin.  Abitur, Maschinenschlosserlehre, Erfahrungen im Motorenbau und nun das hier. - Doch dann fischte seine Hand nach der Schraube.

Der neue Assi von ROS 107 stand an Deck und blickte in die untergehende Sonne.  Er versuchte nachzuempfinden, was ihm seine Bücher so alles erzählt hatten.  Hafen, Salz, Tang und Teer und - Fernweh.  Was er wahrnahm war der Geruch von Dieselöl, Brackwasser und vergammeltem Fisch.  Langsam nahm das Heimweh von ihm Besitz.

Der Chief hatte ihm gesagt, dass sie erst  morgen mit Eis rechnen könnten, und dass er heute Bordwache hätte.  Einen Hafenmaschinisten hätten sie nicht parat.  Dann waren alle an Land gegangen.  Morgen sollte es losgehen, auch das hatte der Chief gesagt.

Er war ins Vorschiff gegangen, um einzuräumen.  Vom Depositenlager war ein Seesack angeliefert worden, seine Ausrüstung, die das Kombinat stellte: Ölzeug, Stiefel und Bettwäsche.  Er hatte seine Koje bezogen, Kopfkissen, Decke und Matratze.  Es machte sich richtig gut, das blau-weiß karierte Kojenzeug.  Dann hatte er seine Sachen verstaut, das Logis gefegt und den Koffer in den Stauraum gebracht.

An einem kleinen Tisch schrieb er die ersten Zeilen nach Hause,  teilte mit, dass er jetzt zur Abteilung „Flotte“ gehöre, sowie Name und Nummer seines Schiffes, damit sie seine Adresse hatten.  Morgen würden sie fahren, in die Nordsee, „auf Hering“ hatten sie gesagt.  Der Brief lag nun im Postkasten, der unweit des Liegeplatzes auf zwei Stelzen an dem Pier stand.  Flarrows Blick wanderte über das Schiff.  Ein grüner Rumpf.  Achtern die rostroten Aufbauten.  Bis auf den Schornstein war nichts in Farbe, das Deck schmutzig und unaufgeräumt.  Ein kleines rostiges  Schiff.  Schlagseite hatte es auch.

Es war so ziemlich alles anders gekommen, als er sich das gedacht hatte.  Niemand hatte sich wirklich um ihn gekümmert, sie hatten ihn kaum wahrgenommen, er zählte einfach nicht mit.  Und dann der Laden hier.  Ein kleiner rostiger Motorlogger des VEB Fischkombinats Rostock.  Das war einfach nicht seine Welt.  Drüben an der Löschpier hatte am Nachmittag einer von den neuen Trawlern festgemacht.  ROS 218 kam direkt von der Werftprobefahrt und war deshalb gut in Farbe.  Das weckte die Sehnsucht.  Das war ja wenigstens noch ein Schiff.  Weiße Aufbauten und mehr als doppelt so groß als dieser Logger hier.  Aber dort wurden nur befahrene Assistenten angemustert, die mindestens sechs Monate Fahrzeit hatten.  Damit konnte Flarrow  nicht dienen.  Er hatte noch nicht einmal auf einer Werft gearbeitet, das hatte die Kaderabteilung des KFZ-Werkes verhindert.  Deshalb war er trotz allem angelesenen Bücherwissen fremd an Bord.

Die Nacht brach herein.  Flarrow kontrollierte die Maschinenraumbilge und die außenbords hängende Laterne.  Alles klar auf der Back, die Lampen brennen, so stand es in den Büchern.  Hier aber war niemand, der sich dafür interessiert hätte.  Er war allein mit diesem Schiff.  Die Wache hatte man ihm doch auch nur gegeben, weil sonst keiner da war.  Nur um ihn zu beschäftigen.  Zumindest sah er das so.

Als er schließlich über den kleinen Tisch in die Oberkoje kletterte, war er sicher, alles falsch gemacht zu haben.  Die Seegrasmatratze war besser, als das Stroh in der Wohnbaracke, stellte er lächelnd fest.  Ansonsten fand er keinen Grund zur Freude, und seine Stimmung war deshalb entsprechend weit unter Null.

Draußen auf der Warnow brummte das Typhon eines sowjetischen Frachters. - Ja, ein Frachter, dort müsste man an Bord sein, dort war bestimmt alles so, wie er sich das erträumt hatte.  Auf einem Frachter, da war die Welt in Ordnung!  Frachter hatten aber zu jener Zeit im Ostblock vor allem die Russen.

 

Krachend flog das Schott auf.  Vom Niedergang her polterte ein Koffer herunter, der auf dem kleinen Tisch, mitten in seinen Sachen landete.  In der Tür stand ein Riese und der schrie: „Hallo ein Neuer!“  Flarrow sprang aus der Koje auf den kleinen Tisch.  Hatte er verschlafen?  Der Riese hielt ihm die Hand hin.  „Du bist der neue Assi, ich bin Audi, der Netzmacher.“  Flarrow machte fast eine Verbeugung.  Audi drehte sich zu einem anderen Riesen um, der inzwischen ebenfalls unten angekommen war.  „Er ist noch ganz neu bei die Fischerei.“ 

Flarrow fuhr hastig in seine Kleider, stürzte an Deck und nach achtern.  Die Tür zum Waschraum war verschlossen.  Also fiel die Morgentoilette völlig aus.  Flarrow verschwand in der Maschine, um zu kontrollieren, was man ihm aufgetragen hatte.  Plötzlich stand ein Mann im Trainingsanzug neben ihm.  Ein Mann, kaum älter als er, glattes Haar und eine mächtige Schmalzlocke über der Stirn.  Sehr gepflegt, dachte Flarrow, aber Trainingsanzug und Turnschuhe? - Nicht einmal die vorgeschriebenen Maschinenschuhe hatte er an.  Schmalzlocke ließ ihm keine Zeit zu weiteren Betrachtungen.  „Ich bin Bobby, Zweiter Maschinist, und Du bist der neue Assi.  Du kannst ‚Du’ zu mir sagen.“  Wieder ein schmerzhafter Händedruck.  „Du bist wohl schon seit gestern an Bord und ganz unbefahren?  Wir gehen zusammen Nullsechs, kennst Dich wohl noch nicht so ganz aus hier?  Na das wird schon.  Jetzt geh’ und weck den anderen.“ - „Wo schläft der?“ - „Ach so, komm mit.“  Tänzelnd verschwand Bobby nach oben und nach ein paar Metern in einem Niedergang, der wieder nach unten führte.  Flarrow hechelte hinterher und landete in einer Kammer mit zwei Bullaugen, dreimal so groß wie seine im Vorschiff, die keine Bullaugen hatte.  Hier gab es ebenfalls vier Kojen, aber die Kammer war dreimal so groß!  Flarrow konnte nicht wissen wie unbedeutend das für das Wohnen auf See sein würde.  Er ahnte aber auch nicht, welchen wirklichen Vorteil diese Kajüte im Achterschiff hatte.  Hier wirkte sich nämlich der Seegang weit weniger heftig aus als im Vorschiff, und man brauchte nicht über Deck, um in den Maschinenraum zu gelangen.

Bobby  schrie: „Reise, Reise, Amigo!“  Ein Grunzen antwortete.  Da langte der Zweite in die Oberkoje, und schon stand der Assistent Dieter in voller Schönheit mitten in der Kajüte.  „Los, komm` schon, wer saufen kann, kann auch Likör!“ - „Scheiße das hier.“ - „Ach was, mach hin, Store übernehmen, nimm den da mit!“ und Bobby zeigte auf Flarrow.

Der Logger lag in der Nähe des Ausrüstungspiers, wo die für die Reise benötigte Ausrüstung in Magazinen und Netzboden bereitgestellt worden war.  Sie schleppten Ausrüstung an Bord, Ersatzteile für die Maschinen, einen Reservebrenner für den Hilfskessel, Sicherungen, Glühbirnen, Putzwolle und Putzlappen, mehrere Sätze Brennstoffdruckleitungen für die Hauptmaschine.  Zuletzt zwei Flaschen Sauerstoff und zwei Säcke mit Karbid zur Acetylenerzeugung, denn sie hatten ein Gasschweißgerät an Bord.  Das hatten beileibe nicht alle Logger.

Der Mann hinter dem Schalter hielt Flarrow mürrisch einen Zettel hin: „Unterschreib!“  Flarrow kapierte und suchte Dieter, der sich, weiß Gott woher, eine Flasche Selterwasser besorgt hatte, die er nun in sich hineinschüttete, um den Nachdurst aus der Metro-Bar zu lindern.  Dieter nickte nur, und Flarrow unterschrieb die Empfangsbestätigung.  Sie hatten nichts gezählt, nichts kontrolliert, nur geschleppt.  Wozu also noch unterschreiben? fragte sich Flarrow.

Draußen an der Pier hielt ein LKW direkt vor dem Schiff.  Riesenradau - der Proviant wurde geliefert.  Ein zweiter Wagen kam dazu: Brote, Körbe mit Gemüse, Schweinehälften und immer wieder Kartons mit Konserven.  Flarrow bekam große Augen.  Das alles sollte ins Schiff?  Und da er mitten im Weg herumstand, war er gleich dabei, die Brote auf das Peildeck zu schaffen, wo sie in einem Bretterverschlag verstaut wurden.  Brot für 18 Mann und drei Wochen auf See.

Überall liefen Leute herum, schimpfend und fluchend, schleppend und scherzend - die Besatzung.  Überall aber auch eine schreckliche Unordnung.  Zertrümmerte Paletten, Tauwerk, dazwischen Salatkisten und zwei Matrosen, die eine Luke öffneten.  Ein großer Rüssel wurde in die Öffnung gesenkt, und dann rauschte das Eis in die Hocken.  Zusammen mit Kochsalz würde die Mischung den Fisch bis zum Löschen in Rostock ausreichend kühlen.

Dann kamen die Netze auf mit Gummi bereiften Tafelwagen von der Netzmacherei herangerollt.  An Deck wurde der Ladebaum gestellt und unter der Aufsicht des Netzmachers Audi verschwanden die Netze in der Luke.

Flarrow, der immer im Weg stand und von den Leuten um ihn herum kaum beachtet wurde, machte sich keine Gedanken mehr.  Er tat, was ihm gesagt wurde, und fluchte heimlich, weil sein leerer Magen knurrte. 

Alles musste so gestaut werden, dass zum jeweiligen Zeitpunkt der Reise der  richtige Proviant griffbereit war.  Das besorgte der Koch im Proviantraum, und deshalb gab es eben kein Frühstück.

Er hatte gerade das Karbid in einen Stahlbehälter unter dem Maschinenraumoberlicht verstaut, als Bobby von unten heraufwinkte.  Flarrow kletterte die Steigleiter hinunter zum Fahrstand und sah zu, wie Bobby den Dieselgenerator startete.  Da tauchte der Chief auf.  Flarrow bekam das Manöverbuch in die Hand gedrückt: „Schau dir das an, du schreibst Manöver, es geht jetzt los.“

Dann machten die beiden Maschinisten die Hauptmaschine klar, starteten sie ein paar Mal, und Bobby kuppelte den Luftkompressor ein, um die verbrauchte Startluft zu ergänzen.  Plötzlich war Leben im Schiff und Flarrow  starrte gebannt auf den 300-PS–Dieselmotor, der mit kleiner Drehzahl warmlaufen sollte.  Bobby pustete in das Sprachrohr zur Brücke, brüllte etwas hinein und stellte die Uhr über dem Fahrstand.  Zeitvergleich. - Nachdem er die Uhr aufgezogen hatte, gab er Flarrow den Schlüssel: „Jeden Mittag bei Wachbeginn aufziehen!“  Da sprang der Maschinentelegraf auf „Maschine Achtung!“  Bobby quittierte, und Dieter schwang die Ölkanne, um die Ventile des Hauptmotors zu schmieren. 

Flarrow schrieb in das Manöverbuch:

13. Juli 1956, 13:48 h, Maschine Achtung. 

Bobby stoppte die Maschine.  Nun war nur das Rattern des Bordgenerators zu hören, der die Bordstromversorgung übernommen hatte.  Gespannt warteten alle.  Dann hörte man, wie eine losgeworfene Leine auf das Wasser klatschte.  Der Maschinentelegraf klingelte, Bobby quittierte, bediente die Hebel, und der Achtzylinder-Hauptmotor sprang an.

Flarrow notierte: 13:51 h, Voraus Halbe. 

Gespannt verfolgte er, wie Bobby den Motor auf Drehzahl brachte.  Das Spiel der Kipphebel fesselte ihn, und dabei vergaß er völlig, dass soeben seine erste Reise begonnen hatte.

Der Logger nahm Fahrt auf, erreichte das Warnowfahrwasser und später den Breitling.  In Warnemünde wurde noch einmal festgemacht.  Das Schiff musste „zollmäßig“ ausklariert werden.  Die Besatzung stürzte in den „Seehund“.  In diesem Lokal gab es den besten Grog der Ostseeküste.  Dort wurde der letzten Pfennig auf den Kopf gehauen.  Danach liefen sie durch den Seekanal, und gegen 18:00 Uhr hatten sie die Reede von Warnemünde passiert.

ROS 107 lief nun durch eine glatte See mit nördlichem Kurs von Land ab in Richtung Sund, Kattegat und Skagerrak.  Ihr Ziel war die Nordsee.  „Fladengrund“ hieß der nordöstlich von Schottland liegende Fangplatz.  „Auf Hering“, hatten sie gesagt.

Mit Bobby stand auch Flarrow an Deck und schaute nach dem entschwindenden Land hinüber.  Da war der Strand und die Holzhäuser von Warnemünde, schnell kleiner werdend.  Schließlich waren nur noch Mole und Leuchtturm zu erkennen.

„In drei Wochen sehen wir das wieder, da werden wir wohl auch diese Reise geschafft haben“, seufzte Bobby.  Und Flarrow begriff, dass er an Bord war, auf See mit einem Fischereimotorschiff kaum vierzig Meter lang, eingeschlossen in einer engen, kleinen Welt, und er war nunmehr ein Teil von ihr, ob er wollte oder nicht.

 

Dann saßen sie in der Messe.  Ein Tisch, die Back, querschiffs aufgestellt, bot Platz für die 18 Besatzungsmitglieder und den Kapitän.  Flarrow hatte einen Platz am Schott gewählt, doch dann tauchte der Kapitän auf, und er musste aufrücken.  Nun saß er fest zwischen Bobby und dem Alten, der zunächst einmal ungehalten über die Kombinatsleitung schimpfte.  Sie hatten wieder einmal zwei Tage verloren, weil die Instandsetzungsarbeiten der Eismaschinen nicht termingerecht beendet worden waren, und sie deshalb auf Eis warten mussten.

Als die Teller mit gebratener Leber und Kartoffelpüree herumgereicht wurden, verstummten die Gespräche.  Plötzlich fragte der Alte: „Na Assi, hast du schon gefahren?“ - „Nein, dies ist meine erste Reise.“ - „Na dann sag Bescheid, wenn Du seekrank bist.  Kotz mir bloß nicht auf die  Wäsche!“  Allgemeines Gelächter, Flarrow schluckte.

Als sich der Alte auf die Brücke verzogen hatte, begannen sie zu erzählen.  Von zu Hause, den Sauftouren, und wie sie das Geld sonst noch auf den Kopf gehauen hatten.  Flarrow  hörte zu.  Er wagte es nicht etwas dazu zu sagen.  Er hätte ja auch nichts zu sagen gehabt – aber sie beachteten ihn gar nicht.  Dann mahnte Bobby: „Los in die Koje, um Mitternacht sind wir wieder dran.“

 

„Viertel vor“, kam es von ganz weit her, wurde lauter, kam sich wiederholend, näher und dröhnte schließlich in seinem Kopf - „Viertel vor!“  Flarrow sprang auf, Dieter verschwand schon im Niedergang.  Es war Zeit für die Wache von null bis sechs Uhr, die Hundewache.  Zusammen mit dem Rudergänger trottete er über das dunkle Deck nach achtern.  Am Maschinenraumschott wartete Bobby: „Also denn man los!“

Drinnen hämmerten die Diesel.  Gleichmäßig das dumpfe Ra-ta-ta-tan, ra-ta-tatan der Hauptmaschine, dazwischen das Flap-flap-flap-flap des Bordgenerators.  Flarrow trabte hinter Bobby her, der auf dies und das zeigte.  Schließlich standen sie am Fahrstand.  Bobby nickte, und Dieter, der die Achtzehn-Vierundzwanzig-Wache hinter sich hatte, verschwand mit einem gequälten Lächeln nach oben.

Nun musste Flarrow alles noch einmal kontrollieren –- die Ausbildung hatte begonnen.  Bobby  schaltete die Batterien auf Ladung.  Später setzte er sich auf die Twistkiste.  „Pass gut auf, und alle zwei Stunden abschmieren, schau dir das Journal an, alle zwei Stunden Temperaturen und Drücke eintragen.“  Damit vertiefte er sich in einen Kriminalroman, einen Westkrimi, wie der erstaunte Flarrow schließlich feststellte.  Er ließ nun den Hauptmotor nicht mehr aus den Augen.  Die dreihundert PS nötigten ihm gehörigen Respekt ab, und weil er die ganze Anlage noch nicht kannte, ihre Geräusche nicht einschätzen konnte, war er ziemlich unsicher.  Besonders nervös machte ihn, dass der Zweite sich scheinbar um nichts kümmerte, ihm augenscheinlich alles überließ.  Dass erfahrene Seemaschinisten oft mit den Ohren besser sehen konnten, als mit den Augen, das musste Flarrow erst noch lernen.

Ein Uhr!  Die Eintragungen ins Maschinentagebuch wurden fällig.  Abschmieren, Fischräume lenzen, Maschinenraumbilge kontrollieren. - Plötzlich war Bobby da, um Brennstoff in den Tagestank zu pumpen.  „Aufpassen, wenn der überläuft, gibt’s große Schweinerei.“ - „Fünf Uhr vierzig, geh’ jetzt wecken!“

Als er zurückkam, wurden Seewassertemperatur und Propellerdrehzahl an die Brücke gemeldet.  Aus dem Sprachrohr kam die Lufttemperatur zurück, die ebenfalls in das Maschinentagebuch eingetragen wurde.

Dann tauchte Dieter auf.  „Gute Wache“ – „Gute Ruh“.  Die erste Seewache war herum.  Müde schlich Flarrow hinter dem Zweiten nach oben.  In der Messe gab es Bohnen mit Speck  zum Frühstück.  Danach fiel er todmüde in die Koje...

Leseprobe:

 

...Am 18. Februar 1957 wurde er nach bestandenem Aufnahmeverfahren  Bundesbürger und  wohnte nun bei den Eltern in Kassel, das damals von hoher Arbeitslosigkeit betroffen (ca. 15%), und als Notstandsgebiet eingestuft worden war (Grenznaher Bereich zur DDR).

Um als Ingenieur-Assistent zu See zu fahren, bedurfte es der Anerkennung einer einschlägigen Tätigkeit in einem Betrieb, der von den Schiffsingenieurschulen als Praxistätigkeit anerkannt wurde.  Auf dieser Liste standen natürlich die „VEB Frankenberger Motorenwerke“ (FRAMO) nicht, weshalb ihm zunächst der Assistentenschein verweigert wurde.  Ohne diesen Schein war aber keine Reederei bereit, ihn als Ingenieur-Assistent einzustellen.  Man empfahl ihm also eine Lehre (!) in einem anerkannten Betrieb zu  absolvieren, da man weder den Facharbeiterbrief eines volkseigenen Betriebes, noch das Zeugnis der Hochschulreife einer Oberschule der DDR anerkennen wollte(!).  Nach längeren Verhandlungen mit den Behörden (Verkehrsministerium, Abt. Seeverkehr) bekam er jedoch den Assistentenschein.  Inzwischen hatte man aber seine Bewerbung beim Norddeutschen Lloyd auf Eis gelegt, und dort blieb sie wohl auch liegen.

Flarrow erledigte ein zweimonatiges Praktikum in einer Eisengießerei, was für das Studium nicht unbedingt erforderlich, aber nützlich war.  Danach ging es jedoch nicht weiter.  Der Lloyd hielt ihn offenbar hin.  Man sagte ihm, es könne jederzeit losgehen, und er sollte doch nicht erst noch eine andere Beschäftigung annehmen, sondern warten.

Nach vierwöchentlichem Warten, packte er seinen Koffer, fuhr nach Bremen, weil er inzwischen gemerkt hatte, dass man mit Leuten aus der DDR offenbar sehr vorsichtig - oder „doch lieber gar nicht“ (?) - umging.  Dagegen gab es nur den persönlichen Einsatz.


Leseprobe:

Nordatlantikfahrt

„Ich kann Ihre Bewerbungsunterlagen gar nicht finden“, sagte der Personalchef, und Flarrow erschrak.  Da hatte man ihn einige Monate hingehalten, ihm gesagt, er könne täglich mit seiner  Einberufung rechnen, er solle deshalb keine andere Arbeit annehmen, und  nun waren seine Bewerbungsunterlagen nicht zu finden.

Eine Sekretärin kam herein und legte Flarrows Bewerbung  auf den Schreibtisch des Personalchefs.  „Aha, da sind ja Ihre Unterlagen“, sagte der und blätterte in den Papieren.  Leider können wir Sie nicht sofort einstellen, kein Bedarf.  Aber vielleicht gehen Sie mal zu einer Werft, die suchen immer Leute, und mit uns können Sie ja Kontakt halten, bis es soweit ist.“  Damit wurde Flarrow entlassen.  Tief enttäuscht ging er ziellos durch Bremen.  Sie hatten ihn hingehalten.  Sicher, er hatte sich auch anderweitig beworben.  Es musste ja nicht der Norddeutsche Lloyd sein.  Aber er hatte nur Absagen bekommen.  Eine Reederei teilte mit, dass man ihn auf die Warteliste gesetzt hatte.  Sie baten um Nachricht, falls er woanders einsteigen sollte.

Es hielt ihn nicht in der billigen Pension, und als es Abend wurde, stand er im Hafen am Pier und bestaunte die Schiffe aus der ganzen Welt, die die Hafenbecken füllten.  Schiffe genug, dachte Flarrow, aber ihn brauchte man nicht.  Oder wollte man ihn nicht?  Was hatte er denn schon zu bieten?  Gut sechs Monate Hochseefischerei auf einem Logger in Nord- und Ostsee.  Aber das war in der DDR und galt im Westen wohl nicht viel.

Er dachte an die Kameraden auf ROS 107, die er verlassen hatte.  Nun stand er hier am Pier, allein und ohne Schiff.  Er hatte seine Zeit vertan, weil er sich auf das Gerede der Personalabteilung des Lloyd verlassen hatte.  So etwas wäre in der DDR möglich gewesen.  Aber im Westen?  Da gab es doch so etwas nicht.  Hier lief doch alles viel besser, ehrlicher und korrekter.  Aber stimmte das denn noch?  Hatten am Ende die Funktionäre doch Recht, die den Westen in schwarzen Farben malten?  Arbeitslosigkeit und Ausbeutung der arbeitenden Klasse wären die Mittel zur Unterdrückung der Menschen.  Und stimmte das vielleicht doch?

Was Flarrow nicht kannte, war die Situation auf dem Arbeitsmarkt.  Der Aufschwung hatte 1957 gerade erst begonnen, und die deutschen Reedereien hatten ihre Schiffe gänzlich verloren.  Entweder waren sie versenkt oder von den Siegern als Kriegsbeute konfisziert worden.  Die Werften waren zerstört oder demontiert und mussten zunächst wieder betriebsfähig gemacht werden, ehe man an Neubauten denken konnte.  Kein Wunder, dass die Seeleute arbeitslos an Land lagen.  Den Westen, wie er in der Vorstellung der DDR-Bürger existierte, gab es sehr wohl.  Das hatte Flarrow bei seinen Spaziergängen  bemerkt.  Es gab alles, alles im Überfluss.  Aber man brauchte eben Geld, um zu kaufen!  Ohne Job, ging das nicht.  Da war man ein Nichts, gehörte einfach nicht dazu.  Jobs waren aber in dieser Zeit nicht leicht zu finden, und die Leute „aus der Ostzone“ genossen nicht gerade das Vertrauen der Behörden, die sich mit der Anerkennung der DDR-Ausbildung nicht nur schwer taten, sondern diese auch prinzipiell ablehnten.  Es war eben eine andere Welt, der Westen.  Hier musste man sich durchsetzen, Selbstbewusstsein wurde verlangt, und es reichte nicht, welches zu haben, man musste es auch zeigen.  Das aber hatte Flarrow in der DDR nicht gelernt, weil der Staat sich um alles kümmerte, dem Bürger keinen Freiraum ließ.  Hilflosigkeit und Minderwertigkeit, das war es, was er fühlte, als er in die untergehende Sonne starrte.  Am nächsten Morgen lag das hinter ihm.  Wie oft, so erinnerte er sich, hatte es es auf ROS 107 schwierige Situationen gegeben.  Aber hatte er dort jemals ernsthaft daran gedacht aufzugeben?  Nun, er würde auch hier alles versuchen, sie sollten ihn kennen lernen!

Auf dem Arbeitsamt saß er einem Sachbearbeiter mit Kapitänsqualifikation gegenüber, der ihm von einer Tankerreise ins Mittelmeer vorschwärmte, von der er gerade zurückgekehrt war.  Flarrow wollte etwas über seine Chancen wissen und stellte Fragen.  „Da haben Sie eine ganz tolle Laufbahn gewählt.  Das große Patent – C6 – Schiffsingenieur auf Großer Fahrt; da kann ich Sie nur beglückwünschen zu dieser Entscheidung.  Und die Berufaussichten sind ausgezeichnet!“  Flarrow aber verlangte ein Schiff, und das bitteschön gleich.  „Jaaah, das ist im Moment vielleicht etwas schwierig.   Gehen Sie doch zu einer Werft, dort werden Leute gesucht, und wenn sie an einem Neubau arbeiten, sind Sie doch ganz dicht dran.  Gerade Maschinenbesatzungen werden gern von der Werft genommen, weil die ja das Schiff schon kennen, verstehen Sie?“  In diesem Moment klingelte das Telefon.  Nachdem er eine Weile zugehört hatte, sagte der Sachbearbeiter: „Ja der ist hier.“  Und später: „Na, das ist ja schön.“  Damit legte er auf.  Flarrow war gespannt.  „Sie sollen sich sofort beim Lloyd in der Personalabteilung melden.  Man will Sie einstellen, und es wäre sehr eilig.“

Und nun ging alles ganz schnell.  Tauglichkeitsuntersuchung bei der Seeberufsgenossenschaft, Seefahrtbuch beim Seemannsamt und aus seiner Pension die Sachen holen.  Nirgends brauchte er zu warten.  Das lag an dem Fahrer vom Lloyd, der ihn von einer Station zur anderen fuhr und in den Vorzimmern bekannt war.

Zurück in der Personalabteilung, besah sich der Personalchef noch einmal Flarrows Unterlagen.  „Ach Sie haben ja gar nicht auf der Lloydwerft gelernt.  Na dann muss es eben dieses Mal so gehen.“  Flarrow unterschrieb den Heuerschein und bekam eine Fahrkarte nach Bremerhaven in die Hand gedrückt.  „Dann vom Bahnhof mit der Linie 3 bis Roter Sand und mit der Hafenbarkasse zur Columbus-Kaje.  Dort liegt das Schiff.“  Im Zug nach Bremerhaven las er den Heuerschein wieder und wieder.  Da stand: Angemustert als Ing.-Assistent auf MS „BERLIN“ in Großer Fahrt auf unbestimmte Zeit für das Fahrtgebiet Bremerhaven - New York - Bremerhaven.

New York!!!  Das war es.  Das war die große weite Welt, dachte Flarrow.  Das war sein sehnlichster Wunsch, sein Ziel, und hatte er das nun nicht erreicht?

Er fragte den Barkassenführer nach der BERLIN.  Der zeigte auf die Schuppen am gegenüberliegenden Pier: „Hinter dem Schuppen, an der Columbus-Kaje, Schornsteine und Masten kannst du schon sehen.“  Flarrows erster Gedanke - ein Riesenschiff!  Später, als er an der Bordwand hinauf schaute, begriff er.  Die BERLIN war ein Passagierdampfer, der im Nordatlantik-Liniendienst fuhr.  An der Gangway musste er sich mit seinem Heuerschein ausweisen.  „Melden Sie sich im Maschinenbüro, das ist im A-Deck, Backbordseite.“  In dem endlos langen Gang sah er ein Schild „Maschinenbüro“ und setzte seinen Koffer ab.  Der Mann hinter dem Schalter nahm seinen Heuerschein entgegen.  „Sie sind der neue Assi, na das ging aber schnell.  Kann ich Ihr Seefahrtbuch haben?“ - „Ich bin Ulrich, E-Assistent, wenn Sie der neue Assistent sind, dann wohnen wir zusammen in einer Kammer“, stellte sich ein Kollege vor.  Es gibt ein Problem, sagte er.  In ihrer Kammer könnten sie nicht schlafen, weil die gerade frisch gestrichen worden wäre.  Deshalb würden sie heute in einer Passagierkabine übernachten.  Dann führte ihn Ulrich zum wachhabenden Ingenieur in die Ingenieurmesse.  Der machte es kurz: „Morgen früh gehen Sie an Land und besorgen sich die erforderlichen Uniformen.  Der Maschinenschreiber sagt Ihnen, was Sie brauchen.  Beim Auslaufen morgen Mittag gehen Sie Manöverwache.  Sie müssen spätestens um 11:00 Uhr an Bord sein.“  Dann zogen sie in die Kabine 187, die ebenfalls im A-Deck, allerdings an Steuerbord lag.  Ein Steward wollte ihnen den Zutritt zum Passagiertrakt verweigern.  Es wäre schon alles für die Passagiere gerichtet.  Ulrich zog jedoch den Kabinenschlüssel aus der Tasche und zeigte ihn dem Steward.  „Wie sie sehen, werden wir heute Nacht hier schlafen.  Falls Ihnen das nicht passt, so beschweren Sie sich bitte morgen beim Chief.“  Flarrow staunte, was für ein Umgangston hier unter der  Besatzung herrschte!  Und alles per Sie!

Zum Abendessen in der Ingenieurmesse servierte ein Steward!  Die Tische waren weiß gedeckt.  Als sie alleine in der Messe saßen, fragte Ulrich nach dem Woher und Wohin.  Und Flarrow begann zu erzählen.  Von der DDR, seiner Zeit auf ROS 107 und was er hier im Westen alles erlebt hatte.  Ulrich gab ihm den Rat, niemals über seine Zeit bei der Fischerei zu reden.  „Du bist hier beim Lloyd, der feinsten deutschen Reederei, da kann man sich doch nicht herablassen und mit Leuten vom Fischdampfer fahren.  Außerdem ist die BERLIN das Flaggschiff der deutschen Handelsflotte.  Das ist schon etwas, verstehst du?“...

Leseprobe:

 

...Die Deutsche Shell würde ihn einstellen.  Schnell würde das allerdings nicht gehen, aber sobald als möglich.  Mehr war im Augenblick nicht zu erreichen, sagte er sich im Zug nach Hause.

„EINSTEIGEN TTS „CAPERATA“ 26-03 ROTTERDAM STOP AGENTUR VAN  OMMEREN STOP BESTÄTIGT TELEFONISCH AN DEUSHELLHAMBURG“   

So lautete das Telegramm, das Anfang März eintraf und Flarrows  Stimmung erheblich steigen ließ.  Die Tage der Vorbereitung vergingen wie im Flug, und dann saß er im Zug nach Rotterdam.  Die Reise ging von Kassel in Richtung Westen, und Flarrow blickte aus dem Fenster, besah sich die vorbei fliegende Landschaft.  Allmählich rückten die Städte enger zusammen zu einem riesigen Ballungsgebiet.  Bekannte Namen konnte er an den Bahnhöfen ablesen.  Dortmund, Gelsenkirchen, Bochum, Essen, Duisburg - das Ruhrgebiet.  Hier und da noch Ruinen, an den zweiten Weltkrieg erinnernd, sonst aber rauchende Schornsteine, Verkehr und immer wieder Werkhallen, Stahlwerke, Zechen mit ihren Fördertürmen, Wohnhäuser, Straßen und Autobahnen, auf denen reger Verkehr herrschte.

Als der Zug den Rhein überquerte, sprach ihn der gegenüber sitzende Mann an: „Sie scheinen ja sehr interessiert an der Gegend und besonders wohl an Schiffen?“ - „Ja, das ist so“, antwortete Flarrow, der gerade einem Feuerlöschboot zusah, wie es in den Strom hinein lief.  „Für solche Feuerlöschboote liefert meine Firma die Dieselmotoren.  Und was machen Sie beruflich, wenn ich fragen darf?“ - „Ich fahre zur See und bin auf dem Weg nach Rotterdam, wo mein Schiff liegt.“  Der andere staunte, als er erfuhr, dass Flarrow sechs Monate wegbleiben würde.  Es entwickelte sich ein Gespräch über die Seefahrt im Allgemeinen, über das Leben an Bord und die Technik der Maschinenanlagen.  „Und dieser eine Koffer genügt für sechs Monate?“ - „So ist es, wir haben ja die Möglichkeit, unsere Wäsche an Bord zu waschen.  Das genügt vollständig.“ - „Na, dann wünsche ich Ihnen viel Glück und gute Fahrt mit Ihrem Schiff.“  Damit verabschiedete sich der Mann.  Der Zug hatte Krefeld erreicht.  Flarrow dachte noch lange über diesen Menschen nach.  Wie konnte man nur Zulieferer sein und nicht selbst auf einem Schiff fahren wollen.  Die Menschen waren wohl doch verschieden in ihrem Tun, Wollen und Wünschen.  Irgendwo an der deutsch-niederländischen Grenze wurde die Lok gewechselt, ein langer Aufenthalt.  Passkontrolle ohne große Formalitäten.  Dann flaches Land, langweilig, still.  Sonnenschein und vereinzelte Gehöfte.

Und endlich Rotterdam, ein großer Bahnhof und viel Verkehr.  Ein Taxi brachte ihn zum Agenten VAN OMMEREN.  Von dort ging es schon bald zum Ölhafen Pernis, wo die CAPERATA bereits Brennstoff bunkerte und Wasserballast einnahm, um ausreichende Stabilität für die Ausreise zu bekommen.  Mindestens 6.000 Tonnen Wasser mussten dafür in das Schiff  gepumpt werden.  Der Tanker lag noch sehr hoch aus dem Wasser.  Über die Gangway ging es hinauf an Deck, unzählige Stufen.  Überall Schilder: NO SMOKING.  Ein Wachmann brachte Flarrow zum Maschinenbüro: „Warten Sie hier.“  Der Erste Ingenieur Claussen erschien, jung, schlank und hoch gewachsen: „Willkommen an Bord.  Der Chief ist im Moment nicht zu sprechen.  Ich zeige Ihnen erst einmal Ihre Kammer.  Richten Sie sich ein.  Beim Auslaufen haben Sie Manöverwache.  In zwei Stunden geht es los.“

Die Kabinen der Assistenten lagen im obersten Deck der achteren Aufbauten.  Sie waren irgendwann hinzu gebaut worden.  Das war natürlich eine bevorzugte Wohnlage, wie man das an Land bezeichnen würde.  Hier gab es drei Kabinen mit je zwei Kojen, daneben einen großzügigen Waschraum mit Duschen und WC, sowie einen Trockenaum für die Wäsche, in dem auch die Waschmaschine stand.  Flarrow war überrascht von der Geräumigkeit seiner Kabine.  Eigentlich war das nicht verwunderlich, denn die CAPERATA war ja fast so groß wie die BERLIN, hatte aber nur 48 Mann Besatzung.

Durch zwei Bullaugen, die geöffnet werden konnten (!), überblickte er das Deck bis hin zur Kommandobrücke.  Himmel und Meer würde er immer sehen können, wenn sein Blick durch die Bullaugen nach draußen fiel.  Von einer solchen Aussicht hatten sie auf der BERLIN höchstens träumen können.  Alles in allem freute er sich sehr über diese Unterkunft.  Hier würde er sich sicher wohl fühlen.

Der Chief wollte ihn sprechen, verlangte sein Seefahrtbuch und fragte, wieso er noch kein Patent hätte, immerhin wäre er ja schon fast 26 Jahre alt, Wachingenieure wären kaum älter.  Flarrow verwies auf das Problem mit den Studienplätzen.  „Und da haben Sie an Land gearbeitet?  Vielleicht auf einer Werft?“  Flarrow nickte nur und murmelte: „AG Weser, Schiffsinstandsetzung.“ - „Na dann gehen Sie auf die Vier-Acht-Wache.  Mit der Kesselregelung haben wir nämlich Probleme, und Herr Schubert, Ihr Wachingenieur, braucht Unterstützung.  Wir haben hier noch drei weitere Ingenieur-Assistenten, die allerdings noch unbefahren sind und viel jünger als Sie.  Um die sollten Sie sich mal kümmern, vor allem, dass dort oben in eurem Wolkenkuckucksheim mehr Sauberkeit und Ordnung herrscht.“

Damit war Flarrow entlassen.  Im Gang brannte er sich eine Zigarette an und wollte hinaus auf das Hauptdeck treten, als im selben Moment irgendetwas, dicht neben seinem Kopf an den Aufbauten einschlug.  Dazu ein fast tierisches Gebrüll und eine Menge unfeiner Worte.  Das war der Pumpenmann, der einen Kupferhammer auf Flarrow geschleudert hatte, als er sah, dass dieser dabei war, das Schiff in die Luft zu sprengen.  Die Tanks gasten so stark, dass man das riechen konnte, aber Flarrow war eben von allen guten Geistern verlassen, als er das rote Blinklicht über dem Schott, den mit Wasser gefüllten Aschenbecher, der an der Schottwand hing, und die Beschriftung übersehen hatte:

AN DECK BESTEHT ABSOLUTES RAUCHVERBOT!

LÖSCHE DEINE ZIGARETTE IM ASCHENBECHER BEVOR DU AN DECK GEHST!

Damals gab es noch keine strengen Sicherheitsunterweisungen für die Besatzungen, die solches Fehlverhalten verhindern konnten.  Flarrow reichte der Schreck, den der Pumpenmann mit dem Kupferhammer (Kupfer erzeugt als Schlagwerkzeug keine Funken) bewirkt hatte, für den Rest seiner Dienstzeit auf einem Tanker.

Es ging los.  Flarrow wurde mit den Wachingenieuren bekannt gemacht, die alle in seinem Alter waren.  Die anderen Assistenten empfand Flarrow  mehr oder weniger als halbe Kinder.

„Ochsenkopf auf, die Kessel verbinden.“  Der andere Assistent holte sich den größten Ventilhaken und stürzte los.  Flarrow folgte ihm.

Damit begann sein Dienst auf einem, zu damaliger Zeit, großen Rohöltanker, der von einer Dampfturbinenanlage mit 13.500 PS angetrieben wurde.

Vier Schlepper zogen den Tanker in das Maasfahrwasser hinein, wo das Schiff gedreht wurde, bis der Bug in Stromrichtung  zeigte.  Zwei Schlepper wurden nun entlassen und dampften zu ihren Liegeplätzen zurück, während die verbliebenen, der Bug- und der Heckschlepper, auf Position gingen.  Beide würden den Tanker im Hauptfahrwasser unterstützen.

Die Zurückbleibenden am Shellpier Pernis sahen, wie der aus dem Wasser ragende Propeller sich zu drehen begann und das Heckwasser sprudeln ließ.  Das Schiff, nun mit eigener Kraft unterwegs, würde frühestens in zwanzig, vielleicht aber auch erst in vierzig Tagen zurück sein, und bis dahin würden sie ihre Freunde, Bekannten, Verlobten oder Ehemänner nicht wieder sehen.  Traurig gingen sie zu dem wartenden Bus, der sie zurück nach Hamburg bringen sollte.  Von all dem bekam Flarrow im Maschinenraum natürlich nichts mit.  Die Spannung, die immer vor dem ersten Manöver herrschte, nahm auch ihn gefangen.  Es war wie früher, und er war froh, endlich wieder dabei zu sein.  Der Maschinentelegraf sprang auf „Voraus Langsam“.  Der Wachhabende bewegte das große Handrad, mit dem er das Hauptfahrventil für die Vorwärtsfahrt öffnete, und ein sich langsam steigernder Summton zeigte an, dass Frischdampf von 42 atü und 450°C die Turbinen zum Drehen brachte, die nun, über ein schweres Untersetzungsgetriebe, die mächtige vierflügelige Schiffsschraube antrieben.

Unter Schlepperassistenz erreichte der Tanker den Nieuwe Waterweg.  Eine riesige Baustelle an Backbord, der EUROPOORT, Ölhafen für die Tanker kommender Jahrzehnte.  Tanker, mit dem Zehnfachen und mehr an Tragfähigkeit, die Schiffe wie die CAPERATA aus der Großen Tankerfahrt verdrängen werden...

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